Am 20. März 2023 veröffentlichte der Deutsche Ethikrat eine Stellungnahme mit dem Titel "Mensch und Maschine - Herausforderungen durch künstliche Intelligenz", in der er umfassend die Auswirkungen digitaler Technologien auf das menschliche Selbstverständnis und die Zusammenarbeit untersucht. Die Stellungnahme betont, dass KI die menschliche Entwicklung erweitern und nicht beeinträchtigen muss und dass KI die Menschen nicht ersetzen sollte, so Alena Buyx, die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. Die Stellungnahme erörtert wichtige philosophische und anthropologische Konzepte, die für das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine relevant sind, wie Intelligenz, Vernunft, Handlung und Verantwortung. Die ethische Bewertung von KI muss laut dem Ethikrat nicht nur die Technologien, sondern auch die komplexen Interaktionen zwischen Mensch und Technologie sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen berücksichtigen. Die zentrale Frage für die ethische Bewertung ist daher, ob der Einsatz von KI die menschliche Autorenschaft und die Bedingungen für verantwortungsvolles Handeln erweitert oder einschränkt. Der Deutsche Ethikrat behandelt diese Fragestellung in seiner Stellungnahme anhand von vier Anwendungsbereichen - Medizin, Bildung, öffentliche Kommunikation und Meinungsbildung sowie öffentliche Verwaltung - und zeigt auf, dass die Bewertung von KI immer kontext-, anwendungs- und personenspezifisch sein muss. Die Stellungnahme schließt mit Empfehlungen für den Einsatz von KI in jedem der vier untersuchten Bereiche, wobei betont wird, dass das Vertrauensverhältnis zwischen allen beteiligten Personen geschützt werden muss und die vollständige Ersetzung menschlicher Experten vermieden werden sollte